Göttliche Flattermänner
Göttliche Flattermänner
Lebendiger Kopfschmuck
Apollofalter (Parnassius apollo), Kalksteinbruch bei Eichstätt _ 14. Juli 2007
red dot design award
for natural beauty
Weißer Mauerpfeffer
(Sedum album)
Der Apollofalter oder Rote Apollo (Parnassius apollo) gehört zu unseren größten, edelsten und leider auch seltensten Tagfalterarten. Ausserhalb der Alpen findet man ihn heute kaum mehr: er steht in der Roten Liste unter Kategorie 1 (vom Aussterben bedroht).

Der Apollo ist ein Spezialist, dessen Raupen sich am Weißen Mauerpfeffer (Sedum album) entwickeln. Doch nur Pflanzen, die an trockenheißen Magerstandorten wachsen und deren Blättchen sich intensiv rot verfärben, können von den Apollofalter-Raupen gefressen werden. Gleichzeitig sollte der Mauerpfeffer in größeren Beständen vorhanden sein und noch nicht zu sehr in Konkurrenz zur übrigen Pioniervegetation stehen.
Früher schuf die landwirtschaftliche Nutzung und Beweidung solcher Flächen ein Mosaik an vielfältigen Kleinstrukturen, in denen der Apollofalter stets eine geeignete "ökologische Nische" fand.
Sekundärhabitat Steinbruch
Heute findet man diesen wunderschönen Schmetterling kaum mehr in seiner Ursprungsheimat, sondern meist in sog. Sekundärhabitaten, die durch Zufall von Menschenhand geschaffen wurden, wie z.B. in Steinbrüchen, Weinbergen oder entlang von Autobahnböschungen. Dort hat der Apollofalter letzte Refugien gefunden, die ihm noch günstige Lebensbedingungen bieten. Teilweise ist aber auch eine Neuanlage von Apollohabitaten schon gelungen.

"Mein Apollo (...)
weiß wie Schnee, rot wie Blut, schwarz wie Ebenholz."
Friedrich Schnack (1928)