Ökotop Rabenstein
Projekte am Schnittpunkt von Ökologie und Kunst


Ökotop Rabenstein (seit 1996)
Agentur-Aussenstelle | Freiluftatelier & Forschungsareal
Rabenstein bei Zwiesel (Flurstücke 520/2 & 3, Fläche 0,4 Hektar)
Seit etwa 1930 ist dieses Naturgrundstück im Familienbesitz. Zuletzt wurde es bewohnt vom Holzhauer Josef Hilgart, meinen Großonkel, den man im Dorf nur unter dem Namen "Louis" kannte (nach Louis Armstrong, den er in jungen Jahren bei Gesangsabenden imitierte). Seine Liebe zur Natur legte den Grundstein für dieses Ökotop.
Josef Hilgart (1933-1996)
Holzhauer-Wettbewerb
"Er war ein geschickter Holzhauer, der es liebte, seine Arbeit nach allen Regeln der Kunst auszuüben. Dieser Mann weckte mein Interesse, weil er so still und einsam und dabei so glücklich war. Eine Quelle der guten Laune und Zufriedenheit, von denen seine Augen überströmten."
Henry David Thoreau
Auch nach seinem Tod wird die Fläche extensiv bewirtschaftet und im Sinn des Naturschutzes weiterentwickelt. Das Areal eignet sich ideal für Naturstudien und Feldforschung am Schnittpunkt von Ökologie und Kunst.
Ökotop-Pflege mit dem Balkenmäher (ein- oder zweischürige Mahd)
Ameisenbläulinge können sich nur durch eine Lebensgemeinschaft mit Futterpflanze und Ameise entwickeln. Sie leiden unter Biotopzerstörung und dem Verlust traditioneller Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft. Deswegen gehören sie europaweit zu den am stärksten bedrohten Schmetterlingsarten.
Dieses Ökotop dient auch als Rückzugsgebiet für die kleinen Falter, die meist im Juli und August zu beobachten sind.
Ameisenbläuling
(Maculinea nausithous)
und Futterpflanze
Großer Wiesenknopf
Ziele der Naturschutz-Maßnahmen
* Entwicklung eines artenreichen Wiesen-Lebensraums: sonnenexponierte Standorte (Ameisenbiotope) sowie feuchte Bereiche entlang von Gräben (Vorkommen des Großen Wiesenknopfs), dadurch Erhalt der Lebensraum-Anforderungen für den Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Maculinea nausithous)
* extensive, kleinräumige Nutzung (ein- bis zweimalige Mahd im Jahr, Pflege und Neuanlage des Streuobstbestandes, Entbuschung)
* Verzicht auf schwere landwirtschaftliche Maschinen
* Sukzession und natürliche Dynamik entlang des Bachufers mit Schwarzerlen-Bruchwald und Verlandungszone
* Schaffung eines vielfältigen Ökotops für Mensch und Natur

> Gedanken-Leitsystem (2004)
> Infoschild "Ökotop Rabenstein" (2010)
sog. "Höllenotter"
(dunkle Farbvariante der Kreuzotter, meist im Bergland zu finden (2008)
"Woid Heritage Site"
since 1996
Ökotop Rabenstein - ein langfristiges Projekt von Daniel Kufner